Neben den regulären Filmbesprechungen, welche hier auf wordspersecond. erscheinen, veröffentliche ich zusätzlich auf Letterboxd und Moviepilot zumeist etwas kürzere Reviews. Die seither erschienenen Kurzreviews werden nachträglich noch einmal gebündelt und jeden letzten Freitag im Monat unter der Rubrik monthly shorts. auf diesem Blog veröffentlicht werden.

FEAR STREET – TEIL 1: 1994
OT: FEAR STREET PART ONE: 1994 | Land & Jahr: USA, 2021 | Regie: Leigh Janiak | Darsteller:innen: Kiana Madeira, Benjamin Flores Jr. u.a. | Freigabe: ab 18 | Laufzeit: ca. 107 min
FEAR STREET – TEIL 1: 1994 kombiniert Teenie-Slasher mit Mystery-Elementen. Konventionen und Klischees des Genres werden aufgegriffen und weitestgehend sinnvoll eingesetzt.
Die Story erscheint zuweilen nicht ganz schlüssig und insgesamt wirkt der Film etwas generisch. So hätten bspw. auch die stereotypen Figuren ein wenig mehr Charakterzeichnung vertragen können. Aber immerhin sind sie sympathisch und werden gut gespielt.
Die Kills sind für Filme aus dem Kosmos einer Jugendroman-Reihe zumeist angemessen blutig. Nur zwei Kills – Achtung, Wortwitz – stechen hier explizit heraus und erscheinen etwas an der Zielgruppe vorbei inszeniert. Sie kommen zwar überraschend und sorgen für kleine Schockmomente, aber dennoch wirken sie Fehl am Platz.
Dafür ist das Tempo des Films durchweg auf einem etwas höheren Niveau, wodurch keine Langeweile aufzukommen vermag. Lediglich beim Soundtrack wäre weniger an der einen oder anderen Stelle mehr gewesen.
Unterm Strich aber ein solider Auftakt in das „Trilogie-Event“.
BEWERTUNG
Letterboxd: 3 von 5
Moviepilot: 6,5 von 10 (Ganz gut)

FEAR STREET – TEIL 2: 1978
OT: FEAR STREET PART TWO: 1978 | Land & Jahr: USA, 2021 | Regie: Leigh Janiak | Darsteller:innen: Sadie Sink, Emily Rudd, McCabe Slye u.a. | Freigabe: ab 18 | Laufzeit: ca. 110 min
Nachdem die jugendlichen Protagonist:innen des ersten Teils bereits quer durch die Straßen von Shadyside gehetzt sind, um sich vor übernatürlichen Killern in Sicherheit zu bringen, machen wir nun im zweiten Part der FEAR STREET-Trilogie einen Zeitsprung zurück ins Jahr 1978 und befinden uns in einem Feriencamp. Jenes Jahr und jener Ort, an dem ein blutiges Massaker stattgefunden hat. Die Geschehnisse, welche sich in jener Nacht zugetragen haben, werden als einzelne, fast den gesamten Film umspannende Rückblende aus der Sicht von C. Berman erzählt. C. Berman wurde bereits im ersten Teil als weitere Schlüsselfigur angeteased.
FEAR STREET – TEIL 2: 1978 befindet sich qualitativ auf demselben Niveau wie der Vorgänger. Das führt zum einen sämtliche Plus-, aber auch Minuspunkte mit sich. Und zum anderen dürften eben jene, welche bereits mit dem ersten Teil nicht warm geworden sind, auch hiervon nicht hinterm Ofen hervorgelockt werden. Konnte man dem ersten Teil jedoch etwas abgewinnen, so sollte man auch an dem Nachfolger Gefallen finden.
BEWERTUNG
Letterboxd: 3 von 5
Moviepilot: 6,5 von 10 (Ganz gut)

FEAR STREET – TEIL 3: 1666
OT: FEAR STREET PART THREE: 1666 | Land & Jahr: USA, 2021 | Regie: Leigh Janiak | Darsteller:innen: Kiana Madeira, Ashley Zukerman u.a. | Freigabe: ab 16 | Laufzeit: ca. 114 min
Nachdem bereits in den Jahren 1994 und 1978 gemeuchelt und gemordet wurde, begeben wir uns nun in eben jenes Jahr, in welchem alles Unheil seinen Ursprung nahm: 1666, das Jahr des Teufels.
Der dritte Teil der FEAR STREET-Trilogie bringt die Reihe zu einem würdigen Abschluss. Nicht nur, weil hier alle Fäden zusammengeführt und offene Fragen geklärt werden. Auch qualitativ weiß FEAR STREET – TEIL 3: 1666 zu überzeugen und kann dabei seine beiden Vorgänger sogar noch einmal übertrumpfen.
Zwar hält die Handlung kaum Überraschungen parat, der große Plot-Twist ist mehr als vorhersehbar und auch die geäußerte Gesellschaftskritik wird wenig subtil präsentiert. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei diesem Teil um einen sehr unterhaltsamen Genre-Vertreter, der dieses Mal vom Gewaltgrad her sogar etwas besser auf die eigentliche Zielgruppe zugeschnitten ist und oben drein noch eine richtige und wichtige Message parat hält. Und gerade was diese Botschaft angeht, darf es eben manchmal noch etwas direkter und derber sein, damit auch die Letzten verstehen, dass Homophobie und Intoleranz Gift für die Gesellschaft sind.
BEWERTUNG
Letterboxd: 3,5 von 5
Moviepilot: 7,5 von 10 (Sehenswert)

DAS LEBEN DES BRIAN
OT: MONTY PYTHON’S LIFE OF BRIAN | Land & Jahr: UK, 1979 | Regie: Terry Jones | Darsteller:innen: Graham Chapman, John Cleese, Eric Idle u.a. | Freigabe: FSK 12 | Laufzeit: ca. 94 min
Für einige mag es vielleicht einer Gotteslästerung gleichkommen, aber das hier ist absolut nicht meine Tasse Tee.
BEWERTUNG
Letterboxd: 1,5 von 5
Moviepilot: 3 von 10 (Schwach)

MAGIC MIKE
OT: MAGIC MIKE | Land & Jahr: USA, 2012 | Regie: Steven Soderbergh | Darsteller:innen: Channing Tatum, Alex Pettyfer, Cody Horn u.a. | Freigabe: FSK 12 | Laufzeit: ca. 110 min
Titel, Poster sowie Channing Tatum hatten mich bisher davon abgehalten, diesem Film eine Chance zu geben. Doch man sollte einen Film bekanntlich nicht nur nach seiner Aufmachung beurteilen. Und auch Channing Tatum kann letztendlich mehr, als nur den muskelbepackten Schönling zu mimen. So ist MAGIC MIKE dann auch weniger eine schnöde Komödie über Stripper, als viel eher ein gut gespieltes, subtil geschriebenes und durchaus berührendes Filmdrama.
BEWERTUNG
Letterboxd: 3,5 von 5
Moviepilot: 7,5 von 5

LUPIN – STAFFEL 1
OT: LUPIN | Land & Jahr: FRA, 2021 | Darsteller:innen: Omar Sy, Ludivine Sagnier, Etan Simon u.a. | Freigabe: ab 12 | Laufzeit: 10 Folgen à ca. 45-50 min
Das die Modernisierung von historischen Werken funktionieren kann, haben u.a. Mark Gatiss und Steven Moffat mit ihrer Serien-Adaption SHERLOCK bewiesen. Während jedoch in der britischen Serie SHERLOCK die Abenteuer des Meisterdetektivs auf erfrischende Art und Weise neu interpretiert sowie die Handlung in das 21. Jahrhundert überführt wurden, dienen in der französischen Serie LUPIN die Geschichten rund um den Gentleman-Gauner Arsène Lupin als Inspirationsquelle.
Assane Diop ist als Dieb ein wahrer Meister seines Fachs. Mit Leichtigkeit gelingt es ihm, reiche Leute auszunehmen. Sein großes Vorbild: Die Romanfigur Arsène Lupin. Doch Assane will mehr. Er sinnt auf Rache. Als er noch ein Teenager war, wurde sein Vater eines schweren Diebstahls beschuldigt. Da die Unschuld von Assanes Vater nie bewiesen werden konnte, wanderte dieser ins Gefängnis, wo er schließlich in seiner Zelle erhängt aufgefunden wurde. Und obwohl seitdem mehrere Jahre vergangen sind, hat es sich Assane zur Aufgabe gemacht, die Unschuld seines Vaters zu beweisen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen – auch wenn das bedeutet, zu illegalen Mitteln zu greifen.
Der eingangs gezogene Vergleich zu SHERLOCK passt in vielerlei Hinsicht. Bei beiden Serien handelt es sich in gewisser Weise um Adaptionen historischer Werke. Im Mittelpunkt des Geschehens steht jeweils ein interessanter, sympathischer, aber auch eigenwilliger Hauptcharakter, der fast schon wie besessen von dem ist, was er tut. Und in beiden Serien wird eine ähnliche Atmosphäre erzeugt.
LUPIN besitzt ein hohes Erzähltempo. Die Bilder sind dynamisch und die Montage ist stets on Point. Mathieu Lamboley hat dazu die passende Musik komponiert, welche der Serie einen erfrischend altmodischen Touch verleiht: Orchestral, aber durchsetzt mit modernen Elementen.
Omar Sy macht seine Sache als Gentleman-Dieb Assane Diop wirklich sehr gut, die Rolle scheint wie für ihn geschaffen. Es ist eine Freude, Assane bei seinem Versteck- und Verwirrspiel zuzusehen und es ist interessant, wie sich immer wieder die großen Gesten mit kleinen Taschenspielertricks abwechseln. Das Sehvergnügen wird nur manchmal dadurch getrübt, dass der eine oder andere Trick und so manche glückliche Fügung etwas an den Haaren herbeigezogen wirken. Für die erste Staffel mag das noch zu verschmerzen sein, aber für die zweite Staffel dürfen die Autor:innen ruhig etwas kreativer werden.
Alles in allem weiß die erste Staffel von LUPIN, welche von Netflix in zwei Teilen mit jeweils fünf Folgen veröffentlicht wurde, bestens zu unterhalten. Es bleibt spannend, wie es 2022 in der zweiten Staffel mit Assane Diop weitergehend wird. Und wer weiß, vielleicht trifft dieser ja dann auf einen an Sherlock Holmes angelehnten Charakter.
BEWERTUNG
Moviepilot: 8 von 10 (Ausgezeichnet)